Methoden
CATHEXIS-KONZEPTE von Schiff E, Schiff JL
Innerhalb der Transaktionsanalyse ist die Cathexis-Schule diejenige, die sich hauptsächlich mit der Arbeit mit psychotischen Menschen und schwer gestörter Persönlichkeitsstruktur auseinandersetzt. Grundannahmen der Cathexis-Schule sind:
1. Massiv gestörte Persönlichkeits-Struktur ist das Resultat genetischer Prädisposition sowie wiederholter pathologischer Beziehungserfahrung in jeder Entwicklungsstufe.
2. Ist korrigierbar, wenn die Betroffenen die Möglichkeit haben, innerhalb einer „elterlichen therapeutischen Beziehung“ auf früheste Bedürfnisse zu regredieren und konstruktive neue Beelterung zu verinnerlichen. Als spezielle Technik der Behandlung wird die Neubeelterung angewandt. Dabei sind die zentralen Ziele, den ursprünglichen, destruktiven Eltern-Ich-Zustand durch einen neuen, fördernden Eltern-Ich-Zustand zu ersetzen, den Erwachsenen-Ich-Zustand mit neuem Inhalt zu füllen und den bedürftigen Kind-Ich-Zustand zu versorgen und zu reorganisieren.
3. Symbiose: Darunter versteht man eine Beziehungsstruktur, bei der sich zwei Personen so verhalten, als ob sie zusammen eine Person wären (Beziehungstheorie in der Transaktionsanalyse). Das bedeutet im Cathexis-Verständnis der – Ich-Zustände, dass jede dieser Personen einzelne Ich-Zustände energetisch nicht besetzt. Individuelle Fähigkeiten werden dadurch abgewertet und die persönliche Entwicklung wird behindert.
4. Abwertung (Missachtung, Discount): Ein interner Mechanismus, bei dem Menschen Aspekte von sich, von anderen oder der Realität minimalisieren oder ignorieren. Durch Abwerten werden Symbiosen etabliert oder verstärkt, Spiele initiiert und das Skript gefördert. Da Abwertungen interne Wahrnehmungsstörungen sind, sind sie nicht direkt beobachtbar. Passivität und Umdeutungstransaktionen sind sichtbare Hinweise darauf, dass intrapsychisch Abwertungen stattfinden. Die Klassifikation von Abwertungen erfolgt nach Bereich, Typ und Art.
5. Passivität: Sie zeigt sich in bestimmten, pathologischen Verhaltensweisen, deren Ziel es ist, eine Symbiose zu etablieren (Schiff & Schiff, 1971). Nach Schiff gibt es vier Verhaltensweisen, die als „passive Verhaltensweisen“ gesehen werden:
- Nichts tun
- Überanpassung
- Agitation
- Sich unfähig machen oder Gewalt
„Passiv“ ist jemand entweder in Bezug auf ein Problem, das gelöst werden sollte, oder in Bezug auf ein Ziel, das erreicht werden müsste. Aktivitäten können dabei zwar stattfinden, sie sind aber nicht zielgerichtet und dienen nicht der Problemlösung.
Körperarbeit – Unser Körper bestimmt
„Unser Körper bestimmt, was wir brauchen und wohin wir gehen.“
Was uns gut tut und was wir fühlen. Ob wir voller Vitalität, Antrieb und Lebensfreude sind – oder nicht. Unser Körper ist der Raum, in dem unser „Ich“, unsere Persönlichkeit lebt. Ein Teil unserer Probleme wurzelt darin, dass wir den guten Kontakt mit unserem Körper verloren haben. Wir haben uns daran gewöhnt, mit einengenden Atemmustern und Verspannungen zu leben, die uns auf ein bestimmtes Erleben festlegen. Oder wir versuchen, unseren Körper zu beherrschen, zu ignorieren oder wie eine Maschine zu benutzen.
Körpersignale ist ein Sammelbegriff aus der Analytischen Körperpsychotherapie für körperliche Empfindungen und Wahrnehmungen,
und zwar in zweierlei Hinsicht:
Der Klient wird in der analytischen Körperpsychotherapie schrittweise für sein körperliches Selbsterleben sensibilisiert. Dabei werden körperliche Empfindungen, die ihm vorher, oftmals schmerz- und angstbesetzt, fremd gegenüberstanden, schrittweise in sein Selbstverständnis integriert. Insofern werden körperliche Empfindungen als körpersprachliche Signale verstanden und für die psychotherapeutische Selbstklärung des Klienten nutzbar gemacht.
Der Therapeut gewinnt in der Beobachtung des Klienten (Verhalten, körperlicher Ausdruck) diagnostische und den psychotherapeutischen Prozeß des jeweiligen Klienten betreffende Informationen. Die körperorientierte Methodik im Rahmen eines tiefenpsychologischen Verständnisses betont die Bedeutung der therapeutischen Beziehung.
Die analytische Körperpsychotherapie geht in Übereinstimmung mit der modernen Säuglingsforschung (Stern, Dornes) von der Grundannahme aus, dass Defizite der präverbalen Phase der frühen Kindheit in einer vorsprachlichen, körpernahen Form kodifiziert und persönlichkeitsstrukturell verankert werden. Diese frühen Regulationsdefizite verschwinden nicht, sondern sind ein Leben lang wirksam. Sie können vom Klienten primär nicht sprachlich bewältigt werden, sie sind jedoch grundsätzlich in Form von Körpersignalen erfassbar und so der schrittweisen psychotherapeutischen Offenlegung und Verbalisierung zugänglich.
Die Bindungstheorie (D. Stern, Bowlby, Ainsworth) kann als eine Theorie zwischenmenschlicher Beziehungen verstanden werden. Die empirische Überprüfung zeigte, dass Trennungsangst entsteht, wenn „Bindungsverhalten“ in der Person aktiviert wird, dieses aber zu keinem „Erfolg“ führt. Auch Kleinkinder zeigen in der Folge Trauerreaktionen, wie sie bei Erwachsenen vorkommen:
1. Betäubung
2. Sehnsucht und Protest,
3. Desorganisation und Verzweiflung
4. Reorganisation.
Dabei wurden drei Bindungsqualitäten erkannt:
a) sicher gebunden,
b) unsicher-vermeidend
c) unsicher-ambivalent oder ängstlich.
Zusätzlich kann d) Desorganisation/Desorientiertheit vorkommen. Die Bedeutung der Bindungsforschung im therapeutischen Prozess liegt im Erkennen von Risiken perpetuierter, unsicherer und desorganisierter/desorientierter Bindungsmuster.
Körperarbeit
Unser Körper bestimmt, was wir brauchen und wohin wir gehen. Was uns guttut und was wir fühlen. Ob wir voller Vitalität, Antrieb und Lebensfreude sind – oder nicht. Unser Körper ist der Raum, in dem unser „Ich“, unsere Persönlichkeit lebt. Ein Teil unserer Probleme wurzelt darin, dass wir den guten Kontakt mit unserem Körper verloren haben. Wir haben uns daran gewöhnt, mit einengenden Atemmustern und Verspannungen zu leben, die uns auf ein bestimmtes Erleben festlegen. Oder wir versuchen, unseren Körper zu beherrschen, zu ignorieren oder wie eine Maschine zu benutzen.
Körpersignale
ein Sammelbegriff aus der Analytischen Körperpsychotherapie für körperliche Empfindungen und Wahrnehmungen, und zwar in zweierlei Hinsicht: Der Klient wird in der analytischen Körperpsychotherapie schrittweise für sein körperliches Selbsterleben sensibilisiert. Dabei werden körperliche Empfindungen, die ihm vorher, oftmals schmerz- und angstbesetzt, fremd gegenüberstanden, schrittweise in sein Selbstverständnis integriert. Insofern werden körperliche Empfindungen als körpersprachliche Signale verstanden und für die psychotherapeutische Selbstklärung des Klienten nutzbar gemacht. Der Therapeut gewinnt in der Beobachtung des Klienten (Verhalten, körperlicher Ausdruck) diagnostische und den psychotherapeutischen Prozeß des jeweiligen Klienten betreffende Informationen. Die körperorientierte Methodik im Rahmen eines tiefenpsychologischen Verständnisses betont die Bedeutung der therapeutischen Beziehung. Die analytische Körperpsychotherapie geht in Übereinstimmung mit der modernen Säuglingsforschung (Stern, Dornes) von der Grundannahme aus, dass Defizite der präverbalen Phase der frühen Kindheit in einer vorsprachlichen, körpernahen Form kodifiziert und persönlichkeitsstrukturell verankert werden. Diese frühen Regulationsdefizite verschwinden nicht, sondern sind ein Leben lang wirksam. Sie können vom Klienten primär nicht sprachlich bewältigt werden, sie sind jedoch grundsätzlich in Form von Körpersignalen erfassbar und so der schrittweisen psychotherapeutischen Offenlegung und Verbalisierung zugänglich.
Korrigierende Erfahrung zur Umwelt durch die Brücke der Sinne, Beziehung zu Raum und Zeit und Beziehung zu anderen Personen (Handlungsdialog). Bei späteren Entwicklungsstörungen sind die Wahrnehmungsangebote ebenfalls indiziert, weil durch Handlungen und damit verbundenen Erfahrungen Nachreifungsprozesse von Körperschema/Körperbild in Gang gesetzt und Fixierungen aufgelöst werden.
Die Bindungstheorie (D. Stern, Bowlby, Ainsworth) kann als eine Theorie zwischenmenschlicher Beziehungen verstanden werden, die empirische Überprüfung zeigte: dass Trennungsangst entsteht, wenn „Bindungsverhalten“ in der Person aktiviert wird, dieses aber zu keinem „Erfolg“ führt. Auch Kleinkinder zeigen in der Folge Trauerreaktionen, wie sie bei Erwachsenen vorkommen:
- Betäubung,
- Sehnsucht und Protest,
- Desorganisation und Verzweiflung und
- Reorganisation. Dabei wurden drei Bindungsqualitäten erkannt.
a) sicher gebunden,
b) unsicher-vermeidend, und
c) unsicher-ambivalent oder ängstlich.
d) Zusätzlich kann Desorganisation/Desorientiertheit vorkommen. Die Bedeutung der Bindungsforschung im therapeutischen Prozeß liegt im Erkennen von Risiken perpetuierter, unsicherer und desorganisierter/desorientierter Bindungsmuster.
Tiefenpsychologische Transaktionsanalyse
Eric Berne hatte dieses Persönlichkeitsmodell in Anlehnung an psychoanalytische Denk- und Therapiemodelle entwickelt, verzichtete aber auf das mit der Freudschen Triebtheorie verbundene Konstrukt, sondern beschränkte sich zunächst darauf, vom beobachtbaren Verhalten, vom erlebbaren Denken und Fühlen und von der Wahrnehmung dessen auszugehen, was psychologisch zwischen zwei Personen ausgetauscht wird. Dieser Austausch, amerikanisch mit dem fürchterlichen Wort „Transaktion“ bezeichnet, hat diesem Persönlichkeitsmodell bzw. dieser Therapiemethode ihren Namen gegeben.
Sie geht davon aus, dass wir als erwachsene Menschen in unserem ICH nicht immer nur auf das HIER und JETZT bezogen sind und unser Leben mit heute angemessenen Mitteln zu meistern suchen – das wäre unser Erwachsenen-Ichzustand, sondern dass wir häufig auf Bewältigungsmuster zurückgreifen, die entweder einem früheren Zustand unseres eigenen ICH entsprechen – das wäre der Kindheits-Ichzustand – oder dem ICH einer früheren Bezugsperson – das wäre ein Eltern-Ichzustand.
Nach Eric Berne, dem Schöpfer der Transaktionsanalyse, sind solche Ich-Zustände phänomenologisch klar abgrenzbare Zusammenhänge von Denken, Fühlen und Verhalten, zwischen denen eine Person hin- und herwechseln kann. Ziel der transaktionsanalytischen Therapie ist es nach Berne, das Erwachsenen-Ich von den sogenannten Trübungen durch die gespeicherten Ich-Zustände aus alten Tagen zu befreien, so dass man zu mehr Autonomie und Spontaneität und echter Intimität in Beziehungen fähig wird, unbelastet durch Fixierungen der Charakterstruktur, die man in der Kindheit als Antwort auf unzureichende elterliche Zuwendung oder Grenzsetzung entwickelt hat. Dies könnte man eine „Erwachsenen-Ich zentrierte Zielsetzung“ nennen.
Im Zuge der Rückbesinnung auf Bernes frühe Schriften wird in der tiefenpsychologischen Transaktionsanalyse der Begriff der Transaktion als biologisch grundlegender Austausch zwischen realen Menschen und nicht zwischen Ich-Zuständen neu gefasst: „Eine Transaktion ist ein energetischer und/oder materieller Austausch zwischen zwei Personen oder einer Person und der Umwelt. Der transaktionale Austausch ist zirkulär; es besteht im Erleben keine lineare Kausalität; Ursache und Wirkung sind nicht voneinander zu trennen. Wohl aber kann zum Zwecke der Analyse der Kommunikation bei einer Transaktion zwischen Stimulus und Response im Sinne der Prozesse der Externalisierung und Internalisierung unterschieden werden.
Wenn zwei Personen in Beziehung treten, verbinden sich ihre „Psychen“ und bilden, sozusagen ein gemeinsames Unbewusstes. Der phänomenologisch wahrnehmbare (manifeste) transaktionale Austausch ist bereits eine Reaktion auf einen vorangegangenen „unbewussten“ (latenten) Austausch. Grundsätzlich ist jede Transaktion eine Mischung aus latenten und manifesten Anteilen, eben eine Mischung von Ereignissen im Hier und Jetzt, von früheren Beziehungserfahrungen und von Fantasien zu diesem Thema. Der latente Anteil wird aus dem Unbewussten gespeist (magisches Denken) und entfaltet sich in der Übertragung und Gegenübertragung. In der Tiefenpsychologischen Transaktionsanalyse steht die Analyse der Transaktionen immer in Verbindung mit einer Analyse der Übertragung und Gegenübertragung. Die tiefenpsychologische Transaktionsanalyse ermöglicht strukturverändernde Psychotherapie und ist mit psychoanalytischen Konzepten der Ich-Psychologie (G.Blanck & R. Blanck, P. Federn), Objektbeziehungstheorien (M.Mahler, O.Kernberg etc.), Theorien über das Selbst (H. Kohout etc.) sowie Bindungstheorien durch definierte Übergänge verbunden und abgegrenzt.
Die Bindungstheorie (D. Stern, Bowlby, Ainsworth) kann als eine Theorie zwischenmenschlicher Beziehungen verstanden werden. Die empirische Überprüfung zeigte, dass Trennungsangst entsteht, wenn „Bindungsverhalten“ in der Person aktiviert wird, dieses aber zu keinem „Erfolg“ führt. Auch Kleinkinder zeigen in der Folge Trauerreaktionen, wie sie bei Erwachsenen vorkommen:
1. Betäubung
2. Sehnsucht und Protest
3. Desorganisation und Verzweiflung
4. Reorganisation
Dabei wurden drei Bindungsqualitäten erkannt.
A) sicher gebunden,
B) unsicher-vermeidend,
C) unsicher-ambivalent oder ängstlich.
Zusätzlich kann D) Desorganisation/Desorientiertheit vorkommen.
Die Bedeutung der Bindungsforschung im therapeutischen Prozess liegt im Erkennen von Risiken perpetuierter, unsicherer und desorganisierter/desorientierter
Bindungsmuster.
Die Ethik-Richtlinien der Transaktionsanalyse beinhalten im Grunde die oben angeführten Überlegungen und stellen die Basis der transaktionsanalytischen Psychotherapie dar.
Ein Transaktionsanalytiker anerkennt die Würde eines jeden Menschen.
Der Schutz des Klienten ist die vorrangige Verantwortung der Transaktionsanalytiker. Darum sollen sie ihre bestmöglichen Dienste bereitstellen und so handeln, dass sie
niemandem absichtlich oder fahrlässig Schaden zufügen.
Transaktionsanalytiker suchen in ihren Klienten das Bewusstsein der Würde, Autonomie und Verantwortung des Menschen zu wecken und ein Handeln aus diesem Bewusstsein zu fördern.
Ein Transaktionsanalytiker nutzt Klienten in keiner Weise aus, insbesondere nicht in finanzieller und persönlicher Hinsicht. Sexuelle Beziehungen zwischen Transaktionsanalytikern und ihren Klienten sind untersagt.
Transaktionsanalytiker üben ihren Beruf in voller Verantwortung gegenüber den Gesetzen des Staates oder Landes aus, in dem sie leben.
Systemische Therapie
Das Paradigma der Familie als Behandlungseinheit wurde in Frage gestellt, andere erkenntnistheoretisch und klinisch relevante Theorien wurden gesucht. Die Bezeichnung „systemisch“ kennzeichnete eine neu gefundene Identität, in die vielfältige Konzepte einflossen:
Das Mailänder Modell regte zur Technik des zirkulären Fragens an; das theoretische Konzept der Biologen Maturanah und Varela (Autopoiesen) forderte viele Therapeuten heraus, anders zu denken und neue klinische Methoden zu entwickeln.
Gedanken der Kybernetik 2. Ordnung schienen für therapeutische Systeme hilfreiche Erklärungen zu liefern. Soziale Phänomene als eigentlicher Gegenstand der Therapie gewannen auch in der Theoriebildung an Einfluß: Sinn, Sprache, Dialog und Bedeutung; der sozialen Konstruktion von Wirklichkeit (Konstruktivismus) wurde nun viel Raum gegeben. Systemisch Denken heißt, Systeme als kommunikative Konstrukte zu betrachten (Ludewig). Innerhalb dieses Verständnisses besteht zurzeit eine breite Methoden- wie auch Theorienvielfalt (Kurztherapie, lösungsorientierte Therapie, narrativer Ansatz (Systemaufstellungen)).